Nach einem Jahr Abwesenheit sind wir wieder in Kroatien angekommen und besuchen nun Dubrovnik. Die Stadt wollten wir schon letztes Jahr besuchen, aber damals waren wir im Spätsommer einfach zu bequem die Makarska Riviera zu verlassen. Heute bietet sich ein Besuch an, da Dubrovnik direkt auf unserer Reiseroute liegt.
Wir haben uns ein Zweizimmer-Apartment (137€) oberhalb der Stadt gebucht mit eigenem Parkplatz, was hier bei Preisen von 10€/h schon sinnvoll ist. Die Preise sind hier schon abartig, alles kostet gefühlt doppelt soviel. Nun liegt die Altstadt von Dubrovnik zu unserem Füßen, die imposanten Stadtmauern umarmen das Häusermeer von ockergelben bis orangefarbenen Ziegeldächern und ringsherum glitzert das türkis und azurblaue Meer.
Es ist Nachmittag und ordentlich warm im Juni, ich möchte nicht wissen wie es hier im August ist. Unser Gastgeber Ivan erklärt uns die wichtigsten Fallstricke und gibt ein paar Empfehlungen. Dann nehmen wir die vielen Stufen runter Richtung Altstadt in Angriff. Echt ein schöner Pfad in die Altstadt, plötzlich stehen wir dann vor dem Pile Gate und betreten die Stadt, die von einer 2km langen Stadtmauer umgeben ist.
Erstmal folgen wir der Stradun, der größten Einkaufsstraße in der Altstadt. Die breite, an beiden Seiten von majestätischen Steinhäusern im Barockstil gesäumte Gasse, wird gerne auch „Placa“ genannt und der edle glatte Marmorsteinboden wirkt wie geleckt. Die Stadt ist autofrei und voll mit Touristen, mehrere Kreuzfahrtschiffe haben auch hier angelegt, auf nahezu jeder Route der Adria ist Dubrovnik ein begehrter Hafen. Ich denke in den Sommerferien ist es hier noch voller.
Die Altstadt von Dubrovnik ist ein kunstvolles Geflecht aus unzähligen schmalen Gässchen, die super engen und steilen Gassen mit den vielen Treppen auf der nördliche Seite der Altstadt verströmen eine wirklich malerische Atmosphäre. Heute entscheiden wir uns die 35€ p.P. für die Besichtigung der beeindruckenden mittelalterlichen Stadtmauer zu sparen und uns einfach so in der Altstadt treiben zu lassen, die sich seit 1979 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes befindet.
Wir kommen am aus dem 15. Jahrhundert stammenden alten Hafen von Dubrovnik vorbei und blicken auf die sich im glasklaren Wasser wiegenden weissen Boote. Da bekommt man Lust eine kleine Bootstour zu machen.
Viele kleine Verkaufsstände preisen ihre Touren an, der erste Verkäufer bietet uns ein eigenes Boot an, wir vier und Kapitän Neixo (Neisho). Da es hier schon soviele Touris gibt, nehmen wir das gerne an und stechen für eine Stunde alleine in See.
Der Seewind ist angenehm frisch, die Wellen gerade nicht so hoch das es unangenehm wird und so plätschern wir dahin. Es geht vorbei an den alten Stadtmauern und Festungen sowie den Badestellen, die hier in den Fels geschlagen sind und zum Meer runtergehen. Amore ist ganz traurig, dass die Badeklamotten im Apartment liegen.
Wir fahren zur naheliegenden Naturschutzinsel Lokrum, dann vorbei an Höhlen und Grotten (auch bekannt aus GameOfThrones) und den schicken Hotels am Ufer. Hier kostet tw. eine Übernachtung 10.000€.
Und natürlich vorbei an zwei Kreuzfahrtschiffen wie z.B. dem RitzCarlton Schiff Evram, was nur 290 Kabinen hat, aber auch 8.000€ pro Woche und Person kostet.
Dann übernimmt Capitano Bambina1 das Ruder und steuert uns durch die Bucht zurück zum Hafen. Das war mal eine schöne Abwechslung von der aufgewärmten Stadt.
Wir lassen uns weitertreiben vorbei am 31 Meter hohen Glockenturm, der Kirche des Heiligen Blasius und der Kirche des Heiligen Ignatius mit der berühmten Jesuitentreppe. Nicht nur ist die barocke Treppe sehr schön anzusehen, von oben gibt es auch wieder einen schönen Blick über Dubrovnik und hier oben ganz am Rande Stadt gibt es sogar einen Kinderspielplatz…
Die Mädels müssen alle dringend Toilette und in einer kleinen Weinbar in einer der engen Seitengassen der Stradun trinken wir einen Aperitivo, Amore einen lokalen Weisswein und ich einen Rosé. Die Kids haben Hunger und wir überlegen was und wo wir essen. Es gibt ein wirklich umfangreiches kulinarische Angebot und an jeder Ecke kann man etwas essen, zu wieder mal abenteuerlichen Preisen und überall ist es voll. Ein nicht unerheblicher Teil ist auf Fast Food ausgelegt oder es gibt Pasta für über 20€. Irgendwie sagt uns da alles nicht so zu.
Durch Zufall stoßen wir dann auf die Edulis Oyster Bar und sind super happy. Hier gibt es Streetfood, die auf kroatische Weise interpretiert wird. Es gibt zwar keine Sitzplätze, dafür kann man sich kleine Sitzkissen ausleihen und es sich nebenan auf der Treppe gemütlich machen. Das machen wir!
Amore nimmt einen Cesarssalad mit frischen Garnelen, ich ein frisches ThunfischSteakSandwich und die Kids Fish&Chips. Und wir werden nicht enttäuscht. Die Atmosphäre ist echt cool, vor uns laufen die Passanten vorbei, wir essen kulinarisch richtig gut, haben ein kühles Bier und Radler in der Hand und erinnern uns an die Straßenküche von Vietnam und Thailand.
Das Tagestief der Kids ist nach dem Essen überwunden und letzte Reserven werden freigesetzt. In der aROMA Gelato Boutique lassen wir uns das letzte Eis auf dem Balkan schmecken und laufen über die Stradun zurück zum Tor. Draußen zücken wir das Handy, Uber bringt uns die vielen Treppenstufen nach Hause. Tatsächlich ist es dann ein richtiges Taxi, was uns zu unserem Apartment bringt für schmale 4,51€ – das war mal nen fairer Preis in dieser sonst doch sehr überteuerten, aber wunderschönen Stadt.