Das vierte Mal besuche ich nun die Wasserfaelle von Iguassu, bin also ein treuer Unterstuetzer des Nationalparks. Aber mal ehrlich die Cataratas sind aber auch eine Reise Wert. Wie gehabt am ersten Tag zum warm werden die brasilianische Seite mit dem Ueberblick und am zweiten Tag dann eintauchen auf der argentinischen Seite.
Insgesamt bestehen die Wasserfaelle aus 275 einzelnen Fällen, die in Zeiten der Flut zu einer einzigen großen Wasserfront verschmelzen können. Es gibt 19 große Fälle, von denen sich nur drei auf der brasilianischen Seite befinden. Der Höhenunterschied beträgt ganze 72 m. Aber abhängig vom Wasserstand schwankt die Zahl der Fälle zwischen 150 und 275 und ihre Höhe zwischen 40 und 90m.
Vor über 150 Millionen Jahren entstanden die Falls als Folge einer Serie von Vulkanausbrüchen. Aber laut einer Legende sollen sie folgendermaßen entstanden sein: Der Indianer-Krieger Taroba vom Stamm der Guarani-Indios raubte das junge und bildschöne Mädchen Naipi, die von ihrem Vater dem Urwaldgott M’BOY geopfert werden sollte. Auf seiner Flucht im Kanu auf dem Fluss erzürnte sich M’BOY und ließ den Fluss tief hinabstürzen, so dass Taroba und die Frau über den Abhang stürzten und mit ihrem Leben bezahlten. So wurden die Wasserfälle von Iguaçu geboren.
Entdeckt wurden die Fälle ca. fünfzig Jahre nach Columbus durch den Spanier Alvar Nucez Cabeza de la Vaca, der sie als „Los Saltos de Santa Maria“ benannte, jedoch konnte sich dieser Name nicht durchgesetzen und der Originalname Iguaçu aus der indianischen Guarani-Sprache wurde beibehalten. Im November 1986 wurde schließlich auf der UNESCO-Generalversammlung der Nationalpark Iguaçu zum Naturerbe der Menschheit erklärt.
Völlig begeistert verlassen wir am Mittwoch die Falls, mit dem Ziel morgen die andere Seite zu inspizieren. Donnerstag, gegen 7:50 Uhr verlassen wir frühzeitig das Hotel und fahren auf die argentinische Seite.
Wir entscheiden uns unser heutiges Tagesprogramm ein wenig actionreicher zu gestalten und buchen das Great Adventure Programm.
Ehrlicherweise blieb heute morgen keine Zeit zu duschen, das holen wir jetzt nach. Mit einem Powerboot geht es über den Iguaçu zu den Falls, vorbei an vielen kleinen Falls, erreichen wir die großen Wasserfälle und kommen in den Rachen der Teufelsschlucht. Unseren Rucksack haben wir schon regensicher gemacht, da wir bereits im Vorfeld vor den Wassermassen gewarnt wurden. Doch wir werden nicht verschont werden. Innerhalb kürzester Zeit werden wir von Kopf bis Fuß komplett durchnässt. Die Wassermassen und die aufschäumende Gischt geben uns keine andere Möglichkeit als sich mit dem Wasser hautnah vertraut zu machen. Amores neue Regenjacke besteht den Wassertest übrigens hervorragend.
Unvorstellbar wie die tosenden Fluten und die aufpeitschende Gischt einem die Sicht nehmen. Feinste Tropfen prasseln auf die Augenlider ein, der Himmel ist kaum erkennbar. Völlig ergriffen von diesem Specktakel bleibt einem der Freudenschrei im Halse stecken.
Überwältigt, aber auch von oben bis unten durchnässt, verlassen wir freudig strahlend das Boot. Klar ein wenig Wehmut ist schon dabei, schließlich war die Fahrt auch atemberaubend und kann kaum in Worte gefasst werden.
Es folgt eine Tour im Park im Lower Circuit und Upper Circuit, dann fahren wir mit einer kleinen Eisenbahn nahe an die Fälle. Über einen 1100 Meter langen Weg kommen wir direkt an die Stelle, wo die Wassermassen zum ersten Mal in die Tiefe stürzen – der sog. Teufelsschlund. Ein atemberaubendes Rauschen und der Blick auf so gewaltige Wassermassen betören die Sinne. Hat sich wieder Mal sehr gelohnt…
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