Asien, Sri Lanka
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Mirissa

Mit dem lokalen Bus starten wir vom Busbahnhof Tangalle Richtung Matara. Die indischen Tata-Busse sehen schon sehr robust aber rustikal aus, richtige Arbeitstiere, Komfort gibt es nicht, nur schmale Holzbaenke und kleine Schiebefenster. Meist rot angestrichen, draussen schwungvoll verziert, drinnen laeuft sri lankische oder indische Popmusik. Ganze 17.000 soll es auf der Insel geben und sie steuern nahezu jedes Dorf an, man muss nur wissen, welcher Bus der Richtige ist. Schlappe 60 Rupien kostet unsere 2h Fahrt, ganze 40 Cent. Das TukTuk haette das 20fache gekostet. Der Bus folgt der Kuestenlinie, stoppt alle paar Minuten und durch die immer offenen Tueren huepfen die Fahrgaeste rein und raus. Die vordersten beiden Sitze sind den Moenchen reserviert und werden auch immer gleich freigemacht. In den Busstationen steigen fliegende Haendler ein und bringen ihre Waren, Nuesse, Obst oder Wasser im schnellen Kauderwelsch singend an den Mann. Blinde Bettler tasten sich durch den engen Gang, ihr Leid klagend. Die kleinen Kinder winken lachend und Hello rufend.

In Matara muessen wir noch mal den Bus wechseln und fahren gen Weligama. Die 50 Plaetze sind schon alle belegt, unsere Rucksaecke am einzigen Ablageplatz sicher verstaut. Aber es steigen immer noch mehr zu, die Gaenge sind voll, sehr voll, der Bus stoppt wieder, aber anstatt diesen zu verlassen, steigen immer mehr Passagiere zu. Amore kann von ihrem Fensterplatz sehen, wie Trauben von Menschen in den Eingaengen heraushaengen. Endlich der Bus faehrt wieder an, solange er unterwegs ist, kommt viel frischer Fahrtwind rein, ansonsten ist es sehr warm. Wir erfreuen uns der Sitzplaetze und beobachten das Treiben.

Langsam leert sich der Bus wieder, der Kontrolleur will uns aber partout kein Ticket verkaufen, laesst den Bus aber direkt vor unserem Giragala Hotel stoppen. Ploetzlich will er fuer die Tickets 100 Rupien fuer beide haben, ohne uns den gueltigen Fahrschein auszuhaendigen. Ich gebe ihm 50, schon 10 Rupien mehr als normal, dafuer muessen wir die Rucksaecke nicht tragen. Aber auch nicht in Ordnung, da das Geld garantiert nicht in die Staatskasse floss.

Nun sind wir also in Mirissa, der Name klingt schon nach Paradies, zwar nicht ganz so urspruenglich wie Tangalle, aber trotzdem eine wunderschoene Bucht mit breitem feinem Sandstrand vom Palmen begrenzt. Wir relaxen in der Haengematte, schwimmen im flachen Wasser und lesen im Sand. Abends sitzen wir am Strand, warten auf den „Red Snapper“(1.200 fuer zwei mit Salad & Chips), der grade frisch zubereitet wird, trinken ein Radler, blicken aufs Meer, was in 5m beginnt, kreisen unsere Fuesse im Sand, Amore laesst ihre Haare in der warmen Luft trocknen, im Hintergrund chillige Musik, der Tisch von einem Windlicht erleuchtet, ueber uns die Sterne den Himmel bedeckend, auf dem Horizont Fischerboote schaukelnd, Rauschen der leichten Brandung, herrliche zwei Tage.

Das Highlight kommt als wir gerade am Strand zurueck Richtung Hotel laufen, aus dem Wasser bewegt sich was schweres, schwarzes muehsam an Land. Ein Hund? So schwerfaellig, nein es ist eine Meeres-Schildkroete, die ihr Heimatrevier verlaesst und am Strand ihre Eier ablegen moechte. Das ausgewachsene Weibchen misst ca. 80-90cm, langsam und schnaufend kommt es den Strand hoch, findet mitten im Sand einen geeigneten Platz und faengt mit den Flossen an ein Loch zu graben, wo sie ca 15 Min spaeter ihre PingPong grossen weissen Eier reinploppen laesst. Ein tolles Schauspiel, was nicht unbemerkt bleibt, eine mittlere Menschenmege beobachten das gepanzerte Tier, zwei Guards der Kuestenwache tauchen mit Gewehr auf, passen auf, dass kein Blitz oder Licht das Tier stoert, leider wird das von den Touris nicht eingehalten, aber trotz Staatsmacht gibt es keine Konsequenzen. Schade. Wir waren jedenfalls zur richtigen Zeit da, als sich die Schildkroete entschied aus dem Meer zu kommen, wenn die Delphine sich schon verstecken, kommen wenigsten die Turtles zu uns.

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