Argentinien, Südamerika
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Punta Tombo

Tag 6: Wieder um acht Uhr starten wir (heute mit 6 Personen plus Fahrer und Guide) einen neuen Trip, diesmal geht es Richtung Sueden. Im Hafen des 67km entfernten Trelew steigen wir um aufs Boot. Wir muessen alle neben den Schwimmwesten auch neonfarbene Regenpancho anziehen, nicht sehr modisch, aber wir koennten damit jedem Verkehrspolizisten Konkkurenz machen.

Zuerst erschliesst sich mir nicht der Sinn, warum wir bei 30 Grad diese Dinger tragen sollen, doch bei der Geschwindigkeit auf See, schuetzen diese bestens vor dem Wind. Alle Augen sind gespannt aufs Wasser gerichtet, bricht irgendwo eine Welle oder ist ein Schatten zu erkennen, werden die Kameras scharf gestellt. Dann endlich nach langer Suche tauchen Sie auf, erst einer dann mehrere.

Zwei Arten sind hier zu entdecken, der graue bekannte Delphin und schwarze mit weißen Anteil. Allerdings doch sehr schwierig die flinken Gesellen zu fotografieren, wenn sie nur kurz aus dem Wasser springen. Die ebenfalls neben dem Boot schwimmenden Seeloewen sind da schon einfacher mit der Kamera einzufangen, wobei sie nicht so schoene Kunststuecke machen.

Zurueck an Land setzen wir unseren Weg Richtung Sueden vor, Ziel ist die groesste Pinguinkolonie außerhalb der Antarktis. Wir sind gespannt. Nach zwei Stunden und einer Siesta spaeter gelangen wir in den Nationalpark, ebenfalls nur auf unbefestigten Wegen zu erreichen.

Auf mit Steinen markierten Wegen beginnen wir unsere Expedition, dann nach nur wenigen Metern das erste Mal „Pinguin crossing“. Ratet mal wer hier Vorfahrt hat? Die kleinen suessen Quietscher natuerlich. Sie sind ueberall, die Nase der Sonne entgegenstreckend, im Schatten von Strauecher liegend, in Erdnestern hockend oder ebenso busy durch die Gegend laufen.

Und es sind Tausende, in Summe sollen es an die 80.000 sein, kaum vorzustellen, verbindet man doch immer Eis mit den Pinguinen, mittlerweile aber hat es geschmeidige 33 Grad und es waere ohne die kuehle Brise kaum auszuhalten.

Im Januar und Februar werden die meisten Pinguine geboren, ca. 40 Tage dauert es bis die Jungtiere geschluepft sind. In der Regel werden immer zwei Eier pro Nest und Paerchen gelegt, ergo gibt es immer Geschwister. Das gibt dann ein bizarres Schauspiel, wenn eines der Pinguinelternteile nach Hause kommt und das Essen verteilt wird. Der Essenskampf erinnert ein wenig an Boxen und Wrestling oder an das Mittagessen mit meinen Schwestern.

Die ueberall verstreuten Nester liegen teilweise bis zu 800m von der Kueste entfernt. Wenn also ein Pinguin zum Fischen geht, ist das meist eine Tagesaufgabe. Unglaublich wie zutraulich die Voegel sind, man kann keine 20cm an Ihnen vorbeigehen und es scheint sie nicht im geringsten zu interessieren. Alles in allem: „Muy lindo“.

Bevor wir den Rueckweg antreten, machen wir noch einen Stop im Oertchen Trelew, waehrend die anderen ein Pantheologisches Museum anschauen, machen Medina aus London und ich einen Abstecher durch den Ort und trinken einen Cafe, bevor wir muede, aber gluecklich ins Youth Hostel zurueckkehren und dann im Badrelia zusammen mit Noam und Juan ein leckes Bife de Chorizo verdruecken, aber lassen wir das. Mir wuerde schon wieder nur beim Beschreiben das Wasser im Munde zusammenlaufen. 😉

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