Was fuer ein schoener Tag. Gut frueaustehen war noch nie meine Paradedisziplin. Aber man hat ja heute noch einiges vor. Zusammen mit Noam (Israel), Tom (GB) und Caroline (NL) will ich heute die Peninsula Valdéz (3.625km²) und das faszinierende Tierleben erkunden. Eigentlich ist dieser Teil des Atlantiks fuer die Wale, die sich hier paaren, weltberuehmt, aber das findet leider immer im September bis Dezember statt.
Obwohl die Halbinsel landschaftlich eher trist wirkt, kleine Buesche, Straeucher und viel Erde sowie Steine, leben hier viele Guanakos (Rehart), Ñandus, Schaafe und Fuechse. Die Kueste bevoelkern zudem viele Seeelepfanten, Seeloewen, Pinguine und Orcas.
Gut, das wir so eine kleine Gruppe sind, Hugo unser Guide und Fahrer holt uns um acht Uhr ab und wir machen uns auf den langen Weg nach Punta Norte, vorbei an der kleinen Isla de los Pajaros, die St-Exupéry beim Schreiben des kleinen Prinzen inspiriert haben soll.
Die Strasse ist irgenwann unbefestigt und wir erreichen puenktlich zur Flut um 10.45 Uhr das erste Etappenziel. Die Reise hat sich gelohnt, vor uns liegt eine Riesenkolonie von Seeloewen(110 maennliche, 466 weibliche und 855 Neugeborene) und Seeelepfanten (15 Stueck). Soviele Tiere, das kann nur in einem wilden Gschreie und Gebrumpfe enden.
Die Bullen passen auf, dass kein anderer mit seinen Mammies was anfaengt, die Mammies passen auf, dass die Kids versorgt sind, welche immer wieder auf sich aufmerksam machen. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Zum ersten Mal macht sich auch meine neue Kamera bezahlt, so langsam bekomme ich sie auch in den Griff.
Einziger Wehmutstropfen ist, dass seit dem 21. Januar keine Orcas mehr gesichtet worden sind. Schade. Weiter geht es auf der unbefestigten Strasse nach Caleta Valdéz, hier kommt es dann zum ersten Kontakt. Der erste Pinguin steht nur einen Meter entfernt, reckt seinem Schnabel der Sonne entgegen und geniesst die Waerme. Wuerde man nicht seinen Bauch ab und an in Bewegung sehen, man koennte fast an ein ausgestopftes Tier denken. Viele weitere von den eleganten „Butlern“ folgen.
Nach einem Stopp in Punta Delgada und kleinem Snack auf der Estancia(Farm) fahren wir zurueck Richtung Punta Piramides. Mit Hugo haben wir echt Glueck gehabt, erstens ist er ein super und sicherer Fahrer, zweitens interessanter Guide und drittens sind wir an fast jedem Spot ankommend alleine und beim Verlassen kommen uns dann erst die anderen Minibusse uns entgegen.
Nun folgt der Wechsel aufs Boot. Mit dem eigentlich fuers Whalewatching gedachten Boot geht es raus auf den Atlantik. Von der Seeseite aus naehern wir uns den Seeloewen und kommen bis auf wenige Meter an die auf den Klippen in der Sonne liegenden Tiere heran. Beeindruckend.
17 Grad hat der Atlantik an dieser Stelle, grund genug mal eben eine kleine Schnorcheltour zu machen. 😉 Sehr erfrischend. Zur Belohnung duerfen wir dann die Meerrutsche nehmen, was bei uns und den Argentiniern und Brassis zu grosser Erheiterung fuehrt.
Nach 11 Stunden und 420km spaeter, erreichen wir dann wieder den Ausgangspunkt. Zum Abschluss dieses Tages wird der Abend mit einem lecken Fischessen und ein paar Bieren zu beendet. Herrlich.
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