Gestern Abend habe ich mich auf den Weg mit der Subte A und C zum Terminal de Onibus gemacht. Das Gewusel hab ich lang nicht mehr erlebt, erinnerte mich aber an Brasilien und Asien. Vor allem wurde mal wieder jeder Scheiß angeboten.

Fuer die Reise nach Puerto Madryn musste ich mich entscheiden zwischen den folgenden drei vier Optionen: 

• Flug fuer 480 P$ / 2h (haette ich aber aus Deutschland buchen muessen, was ich verpasst habe)
• Flug fuer 620 P$ / 2h (kurzfristig hier buchbar)
• Busfahrt im Semi Cama 156P$ / 19h (halbwegs komfortabler Bus mit vier Sitzen pro Reihe)
• Busfahrt im Cama 178P$ / 19h (Luxusbus mit drei Business Class Sitzen pro Reihe)

Na klar, hab mich fuer die Edelbusvariante entschieden. Die fuenf Eure Unterschied zum „normalen“ Bus waren es mir Wert. Ich dachte ja, dass die Brassis schon gute Busse hatten, die sog. Leitos, aber die Camas (span. Betten) sind doch noch ne Ecke edler.

Mein Platz war auch dementsprechend erstklassig. Erste Reihe oben im Doppeldecker mit bestem Blick auf die Strasse. Ist schon anderes Gefuehl wenn man nicht zur Seite aus dem Bus schauen muss, sondern dem Strassenverlauf folgen kann (immerhin 1.400km).

Erwaehnen sollte man vielleicht noch, dass zwei Stewards bedienten, es ein warmes Abendessen(mit Wein), Bingo, einen Moviebuster (auf englisch) und Fruehstueck gab. Die Stewards sind auch im Sauberwahn und feudeln regelmaessig den Boden. Bin hier besser Bus gefahren als mit Iberia geflogen.

Landschaftlich hat sich auch einiges getan. Aus dem Guertel aus Buenos Aires rauszukommen, dauerte schon ein wenig. Als die ersten Sonnenstralen uns heute morgen weckten, hatte sich die Landschaft in eine Prärielandschaft veraendert. Bis zum Hochrizont, keine Huegel die hoechsten Erhebungen sind hoelzernen Strommasten, die im immergleichen Abstand die Strasse saeumen.

Ansonsten gibt es neben dem blauen Himmel nur safrangelbes Gras, olivgruene Buesche und Straeucher und alle paar Kilometer mal ein Rind zu sehen, welches ab und an erstaunt den Kopf hebt, wer auf der schnurgeraden Strasse vorbeirauscht. Kilometerweit keine Spuren von Haeusern oder Zivilisation.

Wenn ich gleich am Zielort ankomme, muss ich aber erstmal ein wenig chillen, einen kuehlen Drink und einen Pancho (Pan y Chorizo) geniessen. Tja und dann irgendwann mal die Expeditionsmoeglichkeiten fuer morgen checken.