Der nächste Morgen heisst für mich wieder Aufbruch. Ich will nach Ko Pha-Ngan, die Nachbarinsel. Saya und ich verabschieden uns, es war echt eine super Zeit mir ihr, und ich nehme ein TukTuk zum BigBuddhaPier, wo um 10.30 die Fähre auf die Insel losgeht. Eigentlich wollte ich ja Postkarten schreiben, aber ich schaffe es gerade meine erste Karte zur Mitte zu schreiben, als ich von der Seite angesprochen werden: Are you German? Mein kleiner Maulwurf, den Mati mir geschenkt hatte und der an meinem Rucksack baumelt, hatte mich verraten. Gina und Manuel, beide aus Deutschland, hatten das natürlich gleich gepeilt. Wie das dann so ist, man verquascht sich.
Manuel wollte zusammen mit 2 Briten, 1 Neuseeländer und einer Russin für eine Nacht auf der Insel bleiben, da heute Half-Moon ist. Ko Pha-Ngan ist berühmt für seine Fullmoonparties, die irgendwann man begonnen wurden und seitdem immer an Vollmond abgehalten werden. Wenn so eine Party ansteht, bekommt man nirgends eine Unterkunft und am Strand tanzen 5000-8000 Leute und verwandeln die verschlafene und ruhige Insel in eine riesige OpenAirDisco. Naja, dann gibt es eben noch die Halfmoon und Blackmoonparties, die allerdings nicht soviele Leute anlocken. Heute am Donnerstag ist also Halfnoonparty.
Vorher allerdings entscheiden Manuel und ich uns ein Motorbike zu mieten und damit das Hinterland zu erkunden. Ist lustig, man bezahlt 3,50 Euro für 24 Stunden und bekommt dafür eine 125er Maschine ohne seinen Führerschein zu zeigen. Ab in die Wege geht es und wir fahren in einen kleinen Nationalpark mit Wasserfall und exzellenten Viewpoint, den wir erstmal besteigen müssen. Alles in allem echt super lustig. In Thong Sala erkundigen wir uns noch nach Fähren nach Ko Tao, bevor es zurück zu unserem Bech geht. Nach einem netten Essen mit den Briten, Neuseeländern und der Russin gehen wir zur Halfmoonparty, die allerdings ein wenig kleiner ausfällt. Zwar ist der Beach voll von Kerzen, Fackeln, Feuerschluckern, aber es sind nicht soviele Leute unterwegs.
Trotzdem geniessen wir das Treiben, liegen am Strand auf Matten und Kissen und beobachten das kleine Feuerwerk. Echt schön… Zu müde zum Tanzen gehe ich dann ins Bett…Am nächsten Morgen wache ich gegen zehn auf, Manuel ist schon los, er wollte das erste Boot zurück nach Ko Samui nehmen, und geniesse eine leckeres Frühstück am Strand, update meines Reiseberichts und nehme das Boot zum nächsten Beach.
Während der HalfMoonParty habe ich auch am gleichen Strand Hat Ran Bin in Ko Pan Ngan einen Bungalow gehabt, entscheide mich aber dort nur eine Nacht zu bleiben, da der Beach wirklich am Arsch der Welt ist (genauer gesagt im Südosten). Ich wollte mir noch mal die Nordwestküste anschauen und probiere mir ein Taxi zu organisieren. Gar nicht mal so einfach von der einen Seite auf die andere Seite zu kommen.
Auf Ko Pan Ngan gibt es nur wenige befestigte Strassen und ausserdem ist die Insel äußerst hügelig. Schon am Strand kommen einem voll viele Taxi- oder Boottaxifahrer entgegen und bieten einem ihre Dienste an. Ich verhandele mit einem Taxidriver und er sagt mir, dass ich für 400Baht auf die andere Seite gebracht werde. Ich erwidere, ich will sein Taxi nicht kaufen und kann schliesslich 150 Baht als Preis rausholen. Erst will er mich 30 Minuten warten lassen, worauf ich heftigst demonstriere und ihm sage, dass ich sonst ein anderes TukTuk nehme. Naja, zumindest sichert er mir zu, mich ohne Wechseln des Autos zum Had Salat Beach zu bringen. Besser gesagt sicherte mir zu, in Thon Salad, derm kleinen Hauptdörfchen, muss ich dann doch das TukTuk wechseln und der Fahrer will mich nicht ganz bis zum Strand fahren, sondern eher rauslassen. Für 50 Baht würde das natürlich anders aussehen… Halsabschneider.
Während der Fahrt komme ich mit einem britischen Pärchen ins Gespräch, die echt einen üblen Motorradunfall hatten. Der Mann ist auf dem Sandboden ins Rutschen gekommen und über den Boden geschlittert und hat sich den gesamten Körper aufgeschürft… Kein schöner Anblick bei den ganzen Verbänden. Wobei man auch sagen muss, dass die Ärzte sehr dilettantisch sein müssen. Sogar ich mit meinem kleinen Medicalpack bin besser ausgestattet gewesen. Ich entscheide mich darauf mir kein Motorbike mehr zu leihen, einfach viel zu gefährlich. Während der Fahrt entscheide ich mich einen Strand vorher auszusteigen, damit entgehe ich der Diskussion, ob der Fahrer mich nun bis zum Ziel fährt oder nicht.
Am Had Yow BEach ist auch richtig geil. Ich nehme mir einen Bungalow direkt am Strand mit Meerblick und Hängematte vor der Tür. Traumhaft. Am Strand relaxe ich ein wenig bis dann der Himmel zuzieht. Auf einer Schaukel, die in den Wipfeln der Palmen festgemacht ist, geniesse ich die Aussicht. Schon länger hatte ich mit dem Gedanken gespielt mal eine Thaimassage am Strand auszuprobieren. Für 200 Baht bekommt man eine Stunde lang eine Massage. Echt cool, man liegt am Strand, hört das Rauschen des Meeres und das Rascheln der Palmen im Wind und wird von oben bis unten durchgeknetet. Nach der Massage sind alle Körperteile gelockert. Das werde ich wohl nochmal machen.
Den Abend geniesse ich einfach mal wieder alleine. Irgendwie tut das auch mal gut, einfach mal nicht Englisch babbeln und einfach mal relaxen und nachdenken. In einer Strandbar geniesse ich einen herrlichen Pancake, ein leckeres Changbier (6 Prozent) und schau mir den Film Gorillas im Nebel an.