Argentinien, Südamerika
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Fünf Minuten oder T-5

Fuenf Minuten. Fuenf Minuten, die ich heute eher aufstehe, zu dieser eh schon unchristlichen Uhrzeit. Der Wecker zeigt 04:30 an. Das Radio dudelt: „Travel around the seven seas“, na passt ja. Ich bin hundemuede, keine vier Stunden die Äuglein zu gehabt. Aber diese fuenf Minuten mache ich fuer viele naechste Tage meinen letzten Latte Machiatto. Die Gaggia gibt sich nochmal alle Muehe der Espresso macht eine Spitzencrema. Eigentlich haette es ja eher ein Espresso Doppio sein muessen, um meine Lebensgeister zu wecken, das erledigt dann aber eine Wechselstube.

Man lernt ja nie aus, heute habe ich meinen „Zum-Flughafen-Zeitpuffer“ nochmal ausgebaut, um ja nicht zu spaet zu kommen. Kann mich auch nicht erinnern, schon mal um 05:29 die U-Bahn genommen zu haben. Trotz des Neuschnees geht heute alles glatt, nur beim Check In gibt es die ersten Probleme. Sechs Stunden vor Abflug kann ich fuer die Langstrecke keinen Fensterplatz mehr ergattern, das ist schon schade. Außerdem gibt es nur noch zwei Plaetze am Gang in den Zweierreihen im Airbus 340-600. Aber in der letzten Reihe mag man ja nicht sitzen, man kennt sich ja aus.

Naja, dann halt Viererreihe am Gang, wenigstens nicht in der Mitte, eingepfercht von Unbekannten sitzen. Der Flug nach Madrid verlaueft ruhig und ich geniesse eine Dreierbank fuer mich: Schlaf nachholen. Der Umstieg in Madrid erfordert eine gute Beinarbeit, ganze dreißig Minuten braucht man zum neuen Abflugterminal, ohne eine erneute Securityprozedur zu durchlaufen, das erstaunt, kann mich nicht erinnern, dass je erlebt zu haben. Erzaehl das mal den Amis, die lassen dann keine Fluege mehr aus Spanien in ihr Land.

Boarding, Platz 34H ist schnell gefunden, noch sitze ich alleine, aber trotzdem die kommenden Passagiere beauegend. Muehevoll kaempft sich ein George Foreman Double durch die engen Gaenge und laesst sich neben mir nieder. George hat aber momentan kein Kampfgewicht, sondern eher die „Ich hatte ein paar Burger zuviel“ Form. Zumindest braucht er schon mal einen Verlaengerungsanschnallgurt. Klasse, das war doch mein heimlicher Wunsch. Ein kuscheliger Flug steht mir also bevor.

Dann kommt Ana-Maria, die kleine zierliche Spanierin(24) hat 34G und sitzt demnach neben mir. Praktisch. Tja, und George hatte sich vertan, er sitzt zwei Reihen weiter vorne, in der Mitte einer Viererreihe. Mit Ana-Maria ist die Kommunikation eher schwierig, mein Spanisch eher holprig, ebenso ihr Englisch. Sie will nach Bariloche und dann weiss sie noch nicht weiter. Dafuer hab ich nun Zeit zu schlafen. Probiere es zumindest.

War es frueher nicht immer so, daß Eltern mit Babies in den ersten Reihen sassen, bei Iberia sind sie ueberall verstreut, drei Reihen vor mir, zwei hinter mir und es sind noch mehr, ich kann sie hoeren, denn sie kommunizieren miteinander. Nicht nur die kleinen machen sich bemerkbar, der alte Herr mit grauem Zopf und Steve Urcle Brille redet ohne Anzuhalten, auch wenn ihm keiner zuhoert und Ana-Maria demonstrativ den Ipod anmacht. Aber ich bin ja vorbereitet. 😉 Dank an den Erfinder von Ohropax.

Abschliessend dann noch die Loesung auf eine lange unbeantworte Frage. Ich hatte ja gehofft, dass sich die Sendung mit der Maus, Galileo auf Pro Sieben oder sonst eine der vielen „Ich erklaere Euch das Leben“ Sendungen sich dieser einmal annehmen wuerden: „Woher weiss die Fluggesellschaft, was ich essen moechte und kann das essen fuer alle bereithalten?“. Loesung: „Sie weiß es definitiv nicht!“ Wenn ich das mal so grob ueberschlage gab es ca. 30 Essen mit Chicken, der Rest sollte Pasta essen. Jeder weiß aber, dass man keine Pasta im Flugzeug ißt, da die immer wabelig, fettig, ohne Gewuerze, einfach stinkendlangweilig sind. Unruhe macht sich schnell breit, bei allem jenen die kulinarische Koestlichkeit essen muessen aehh duerfen. Naja, ich lasse es ueber mich ergehen, mein Asado ist noch T minus 5 (T-5) von mir entfernt.

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